Project Description

Sebastian Weber begann seine Karriere unter dem Einfluss legendärer Meister des Jazz-Tap wie Chuck Green und Buster Brown in New Yorker Jazz Clubs Anfang der Neunziger Jahre. In the early 1990’s one of the holiest sites was La Cave, a weekly jam session presided over by Mr. Slyde and tap elders including Buster Brown and  Lon Chaney, who have since died. „We called it the University of La Cave,“ said Roxane Butterfly, laughing. „We were really trying to graduate.“
Sebastian Weber from Germany […] came as well. „In my first years I became friends with Chuck Green, a shaman of tap who I adored and idolized,“ Mr. Weber wrote in an e-mail message. „He made me tap at La Cave, which — to me — was like an initiation. One day he told me I had my own style. I think I floated two inches above the floor for weeks after. Immediately after he told me this, I decided to make tap dance my profession.”
– The New York Times, 07.07.06

Anfangs verbanden ihn zahlreiche gemeinsame Projekte mit den New Yorker Kollegen. So stießen beispielsweise die Tourneen mit dem 60 Jahre älteren Buster Brown allseits auf euphorische Kritiken.
Obgleich durch diese künstlerische Herkunft fest in der Tradition des Jazz Tap verwurzelt, gründet sich der Ruf Sebastian Webers eher auf zeitgenössische und experimentelle Tanzprojekte. In vielen seiner choreographischen Arbeiten verbindet er unterschiedliche Genres – wie zeitgenössischen und ethnischen Tanz, Performance und Musik, Film und Lyrik – mit seinem Steptanz. Bezeichnend sind seine zahlreichen Kooperationen mit Tänzern anderer Sparten, aber auch mit Filmemachern, Musikern, Komponisten und Konzeptkünstlern. Aber auch als Solist arbeitet er oft an der Grenze dessen, was landläufig als Steptanz gehandelt wird.

Weber ist von der Fred-Astaire-Eleganz der Hollywood-Musicals so weit entfernt wie Pina Bausch von „Schwanensee“ oder wie Free Jazz von Dixie. Er zeigt eine andere, wesentlich modernere Variation des Steptanzes, eigentlich besteht sein Auftritt zu gleichen Teilen ausBody-Percussion, Scat-Gesang, Pantomime, Performance und Lyrik.
– Esslinger Zeitung, 27.09.05

Webers größte Stärke und sein „Markenzeichen“ ist die Improvisation. Er tanzt spontan mit verblüffender musikalischer Präzision, technischer Stärke und gestalterischer Klarheit. Dabei verschmelzen all die verschiedenen Einflüsse, die Weber im Lauf der Jahre in sich aufgenommen hat, zu einer einzigartigen Bewegungs- und Klangsprache.
Als Solist folgte Weber zahlreichen Einladungen zu Theatern und Festivals in ganz Deutschland, sowie in Barcelona, Paris, Athen, Wien, Nanjing (China), New York und Texas. In musikalischen Projekten spielt er als „tanzende Trommel“ in Formationen von Pop (balduclub, Wolfgang Niedecken, Pe Werner, Edo Zanki) über Jazz bis zu Weltmusik (Xu Feng Xia, T.A.S. Mani) und Avantgarde (Willem Schulz).
Zur Zeit lebt und arbeitet Sebastian Weber in Leipzig, wo er mit seiner Partnerin Gesa Volland ein unabhängiges Produktionszentrum für Tanz aufgebaut hat, in dem er auch regelmäßig unterrichtet.