Daniel Kleins Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen akustischer Improvisation, elektroakustischer Komposition und der Entwicklung hybrider Performance-Systeme. Statt sich an stilistische Konventionen zu halten, folgt seine Praxis einer Neugier für Übergänge, Grenzbereiche und die Werkzeuge, die Klang formen.
Aufgewachsen ist er in Frankfurt am Main, in einem von Musik und Kunst geprägten Elternhaus. Sein Vater arbeitete als Tonmeister für das Frankfurt Ballett unter William Forsythe, seine Mutter war als Sängerin in verschiedenen Projekten aktiv. Musik war ein ständiger Bestandteil des Alltags. Ein prägendes frühes Erlebnis: 1991, mit sechs Jahren, besuchte er ein Konzert des Art Ensemble of Chicago.
Seine musikalische Ausbildung begann bei dem Jazzschlagzeuger Jörn Schipper und verlagerte sich später in Richtung klassisches Schlagwerk, mit Unterricht bei Dieter Steinmann und über ein Jahrzehnt bei Detlef Schröder am Dr. Hoch’s Konservatorium. Diese Zeit legte das Fundament für seine Sensibilität gegenüber klanglichen Details, instrumentaler Handwerkskunst und der Idee bewusst gestalteten Klangs. Zuhören wurde zu einer eigenen Form des Übens. Parallel dazu erweiterte das Spielen in Bands – von Indie über Metalcore bis Punk – sein musikalisches Vokabular. Ein Umzug nach Berlin im Jahr 2010 vertiefte sein Interesse an Improvisation und Komposition. Die Auseinandersetzung mit Jazz in all seinen Facetten, insbesondere mit den Black American Traditions im Kern dieser Musik, eröffnete ihm neue Perspektiven auf Phrasierung, Artikulation und das Gleichgewicht zwischen Form und Freiheit.